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Future Sky - Milkomeda's Frantic Emergence



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Entstellt kollabiert das Gebilde. Pastizität zerreist under dem Druck des Barizuntrum im Schrei des Dreikörpersystems. In den Folgen der Jahrmilliarden hat sich der Blick gewandelt: Sternbahnen verschmieren zum Ball der Vergänglichkeit, die ultimativen Konsequenz: Milkomeda.

[3 links] Zwerge und Riesen. Beides bevölkert den galaktischen Halo. Im Kreuzpunkt des Spinnennetztes hockt der Gigant mit den Milliarden Sonnenmassen - in Sterne, Staub und Gas investiert - wartend auf Mahlzeit. Unglückliche Flugkörper verfangen sich häufig im klebrigen Netz. Bögen und Rundungen zeugen von der nicht immer fetten Beute. Das dunkle Gelbgrün ist die Farbe der Matten Kobolde, die Unfrei dem Koloss dienen. Sie liefern H-Gas und Sterne, falls sie verschlungen werden, falls nicht: reichern sie freundlicherweise den Halo mit schweren Elementen an. In der modernen Milchstraße sind zwei Zerggalaxien prominent. LMC und SMC, die Magellanschen Wolken. Beide verzaubern die Augen auf der Südhalbkugel nächteweise. In den zwei äußeren Ausschnitten sind eben solche Zwerggalaxien der postmodernen Galaxies zu bewundern. Nach dem Mergerevent wird Milkomeda noch einige mehr hinzubekommen. Das dritte Bild ist dem Kern der zukünftigen Andromedagalaxie gewidmet. Dieser ist hell erleuchtet und scheint schon auf die AGN Phase vorbereitet zu werden. In den Nächsten Millionen Jahren bricht bricht hier ein Feuererwerk sondergleichen aus.

[3 rechts] Die Milchstraße hat sich verändert in der langen Zeit. Im Schnappschuss erstarrt liegen heiße Sternhaufen, Regionen der Sternenstehung (HII) und des Sternvergehens gefrohren. Brodelnd würde der Zeitraffer am Rad der Galaxis, am Karusell der Evolutionsscheibe beißen. Geronnen birst des Flusses Moment, frisch knackt der schroffe Hauch bis in die dichtesten Tiefen. Eine große HII-Region schmückt das Band der Galaxie in fünf Milliarden Jahren. In den nahenden Äonen werden noch viel größere, und schönere Emissionsnbel den Anblickenden erregen. Die Milchstraße wird ausgedehnte Gezeitenarme ausstülpen und M31 anlegen. So geraten Massen in Bewegung, die zustandswechselnd in Sterne aufbrausen. Das letzte Frame zeicht die Sternzeichen der Zukunft. Deutlich hat der Nachthimmel der Milchstraße Platz zurückerzwungen. Der Großteil nun mit Leere und einzelnen, nahen Sternen benetzt.


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Der metaphorische Bildkonus wirft den Seher aus dem geschehn, unaufhaltsam und zugleich im Stillstand - da ja nur der äußere Teil der Milchstraße zu fliehen scheint. Jedoch ist es der Betrachter, der dem Geschehen zu entfliehen versucht - möglich? Chaos erwidert der Ordnung, Kosmos. Gereiht ziehen chromatische Streifen die Geschwendigkeit über das Bild, allen voran das Band der guten Mutter. Die Opposition aus Nähe und Ferne ist krass im Gegensatz aus Unschärfe und Körnung. Ist der Ausgang gewiss, so der Weg dorthin ist via Feynman'schem Pfadintegral unbekannt.


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Erst bei genauerer Betrachtung werden Details der Sternenstehung, Staubschwaden und Zwerggalaxien sichtbar. Die große und die kleine Scheibe bilden ein ansehnliches, aber jedoch jäh vergängliches Paar. Die stehende Welle ist gestört.

Noch deutlicher wird der Unterschied zum "Morgen" im direkten Vergelich der zeitlich entfernten - natürlich vereinten Michstraßen. Das untere Bild zeigt die Panoramaansicht der Michstraße im Jahr 2009. Schön wird das galaktische Band von den dunklen Strudeln der Staubnebel umwühlt. Hier verschwimmt "nah" und "fern" in einem Gradient. Nächstgelegene Dunkelbänder ziehen quer ihre diffuse Existenz durchs Bild. Geschickt wird der Michstraßenkern von jene bedeckt und verhüllt.
Wenn wir uns jedoch dem oberen Bild zuwenden, das in guten 5 Milliaren Jahren, von einer deutliche Veränderung geschwängert, ein gänzlich ungewohnten und zugleich vertrauten Anblick genießt. In den Grundzügen der Galaxienmorphologie ist Prämilkomeda ganz die alte gebließen -- doch die Perspektive (der future Sonne) ist eine andere. Scharf kontrastiert ziehen nun dicke Staubbänder ihre spiralinen Kreise. Vielt weiter ist die Sonne, der erwachende präplanetare Nebel, von der längst vergessenen Orion Spur gerutscht. Sie fristet ihr Dasein im nahen Halo. Einige andere Sterne leisten ihr Gesellschaft; ersichtlich durch das feine, schmale Band außerhalb der staubreichen und gasreichen Bildmitte. Auch der Blick zum Zentrum ist verändert. Der galaktische Kern, das Herzstück der Maschinierie ist freigelegt und die Scheibe der Scheibengalaxie auch neben der streng-seitlichen Bandansicht gegeben. Sternzeichen sind neu, Satellitengalaxien alt und doch des frischen Richtungsvektors.


Die Zoomansicht ist mit dem kolossale Bildprodukt, Pixelauflösung 10.000 x 3000, verküpft. Der metaphorische Bildkonus wirft den Seher aus dem geschehn, unaufhaltsam und zugleich im Stillstand - da ja nur der äußere Teil der Milchstraße zu fliehen scheint. Wie in den obigen Bildern sind die zukünftige Galaxis, Andromeda und einige Zwerggalaxien auszumachen. In dieser Ansicht werden nun erstmals einzelne Sterne, die im Vordergrund, zu den Nachbarn des Blickpunkt-Sterns gehörend, rotieren aufgelöst.


Das Video zeigt die Grundlagen meiner Arbeit zu diesem Projekt. Darin ist die Simmulation der Mergerevents zu sehen, welche mit höchstmöglicher Präzision durchgeführt wurde. Akkurat wird das Zusammenspiel der Kräfte und die damit verbundene Methamorphose zur letzentlichen Konsequenz erklärt. Das Ganze in 360°!


(cc) Nikolaus Sulzenauer, 2010 - Enjoy!